Wenn gut nie gut genug ist
Kennst du das? Dein Kind verzweifelt an einer kleinen Ungenauigkeit in der Matheaufgabe, radiert ein Wort zum fünften Mal aus oder will ein Bild nicht herzeigen, weil es „nicht perfekt“ ist? Perfektionismus kann ein großer Antrieb sein – aber auch eine echte Hürde.
Warum sind manche Kinder so perfektionistisch?
Manche Kinder haben einen natürlichen Drang, Dinge fehlerfrei zu machen. Sie setzen sich selbst hohe Maßstäbe und sind oft sehr selbstkritisch. Besonders kluge Kinder neigen dazu, weil sie früh erkennen, dass sie viel können – und deshalb erwarten sie auch viel von sich selbst.
Aber Perfektionismus kann auch belasten. Wenn dein Kind ständig Angst vor Fehlern hat oder sich selbst unter Druck setzt, kann das auf Dauer zu Frust, Selbstzweifeln oder sogar Vermeidungsverhalten führen.
Wie du dein Kind unterstützen kannst
💡 Fehler als Lernchance sehen
Zeige deinem Kind, dass Fehler dazugehören. Erzähl von deinen eigenen Fehlern und was du daraus gelernt hast. „Schau mal, ich habe die falsche Zutat genommen – dann schmeckt unser Kuchen eben anders als geplant!“
🎨 Unperfektes wertschätzen
Ermutige dein Kind, unfertige oder „nicht perfekte“ Dinge zu teilen. Hänge das kritzelige Bild trotzdem an den Kühlschrank oder feiere eine Idee, auch wenn sie noch nicht ausgereift ist.
🛑 Druck rausnehmen
Perfektionistische Kinder setzen sich oft selbst unter Druck. Hilf ihnen, realistische Erwartungen zu formulieren: „Du musst nicht sofort alles können – es geht ums Üben, nicht ums Perfektsein.“
🕰 Den Fokus auf den Prozess legen
Nicht nur das Ergebnis zählt! Lobe dein Kind für seine Mühe, nicht nur für das Endprodukt. „Du hast dir richtig viel Zeit genommen für dein Bild – das sieht man!“
❤️ Selbstwert unabhängig von Leistung stärken
Perfektionistische Kinder definieren sich oft über ihre Erfolge. Zeig deinem Kind, dass es wertvoll ist – einfach so, unabhängig von Noten oder Ergebnissen.
Perfektionismus als Stärke nutzen
Ein gewisser Anspruch an sich selbst kann toll sein – er treibt an, sorgt für tolle Ergebnisse und zeigt Ausdauer. Entscheidend ist, dass dein Kind lernt, mit Fehlern entspannt umzugehen und sich selbst nicht zu hart zu bewerten.
📌 Perfekt unperfekt ist auch wunderbar! 😊