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Bilderdenken bei Hochbegabten: Studien und Erkenntnisse

Hochbegabung und visuell-räumliche Denkstile

Viele hochbegabte Kinder und Jugendliche denken nicht linear in Worten, sondern in Bildern, Mustern und räumlichen Zusammenhängen. Dieses Bilderdenken ist mehr als eine bloße Vorliebe: Es prägt ihre Art zu lernen, Probleme zu lösen und kreative Ideen zu entwickeln. Forschungsergebnisse bestätigen, dass hochbegabte Lernende signifikant häufiger zum visuellen Denken neigen. Sie verarbeiten Informationen ganzheitlich, verknüpfen Muster intuitiv und nutzen ihre Vorstellungskraft, um komplexe Inhalte zu durchdringen.

In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Studien und Erkenntnisse zusammen, die belegen, warum das Bilderdenken ein typisches Kennzeichen hochbegabter Kinder ist, und welche Potenziale daraus entstehen.

Studien und Untersuchungen – Hochbegabung und räumlich-visueller Denkstil

Untersuchungen zeigen, dass hochbegabte Kinder und Jugendliche häufig visuell-räumlich denken – also in Bildern, Szenen oder räumlichen Strukturen. Diese Fähigkeit wird auch als räumlich-visueller Lernstil bezeichnet. Sie hilft, komplexe Informationen zu erfassen, Muster zu erkennen und kreative Lösungen zu entwickeln.

Dr. Linda Silverman beschreibt hochbegabte visuell-räumliche Lerntypen als besonders ganzheitlich und intuitiv Denkende, die ihre rechte Gehirnhälfte bevorzugt einsetzen. Dadurch sind sie in der Lage, Zusammenhänge zu sehen, bevor sie schrittweise erklärt werden, und Aufgaben auf unkonventionelle Weise zu lösen. (gifteddevelopment.org)


Studien und Erkenntnisse

  1. Visual-Spatial Learners – Gifted Development Center
    Dr. Linda Silverman weist darauf hin, dass visuell-räumliche Hochbegabte ihre Gedanken primär bildhaft organisieren. Diese Lernenden haben eine hohe intuitive und kreative Kapazität, die sich besonders in Kunst, Design und Problemlösungsaufgaben zeigt. Gifted Development Center/Dr. Silverman: Infos zu: Räumlich-visuelle Lerntypen und Fragebogen: Ist mein Kind ein räumlich visueller Lerntyp?
  2. Ambrose, 2024 – Artistic, Visual Thought Processes
    In einer Studie zu „twice exceptional“ Kindern zeigte sich, dass hochbegabte Lernende mit visuellen Denkpräferenzen überdurchschnittlich stark in der Bilderverarbeitung und räumlichen Vorstellungskraft sind. Dies unterstützt ihre Fähigkeit, komplexe Probleme kreativ zu lösen. Hier gehts zur Studie als PDF-Download: Artistic, Visual Thought Processes Supporting High Achievement
  3. Giessen, 2016 – Relationship between Giftedness, Visual-Spatial Thinking, and Creativity
    Untersuchungen zeigen eine positive Korrelation zwischen Hochbegabung und visuellen Fähigkeiten. Hochbegabte Kinder mit starkem räumlich-visuellem Denken sind besonders kreativ und verfügen über eine ausgezeichnete Problemlösungskompetenz. Hier gehts zur Masterthesis als PDF-Download: The Relationship between Giftedness, Visual-spatial Learning and School Results

Warum Bilderdenken für Hochbegabte so wichtig ist

  • Komplexe Zusammenhänge erfassen: Hochbegabte können Muster, Strukturen und Systeme auf einen Blick verstehen.
  • Kreativität fördern: Visuelles Denken ermöglicht unkonventionelle Ideen und innovative Lösungen.
  • Individuelle Lernstrategien entwickeln: Kinder nutzen ihre Vorstellungskraft, um Inhalte zu verarbeiten, die über klassische Unterrichtsformen hinausgehen.
  • Potenziale erkennen und nutzen: Die Erkenntnis, dass Hochbegabte Bilderdenker sind, hilft Eltern und Lehrkräften, fördernde Lernumgebungen zu gestalten.

Fazit

Studien bestätigen, dass hochbegabte Kinder und Jugendliche signifikant häufiger zum Bilderdenken neigen. Dieses visuell-räumliche Denken ist ein zentraler Bestandteil ihrer Lernstrategie und Kreativität.

Für Eltern, Lehrkräfte und Förderer bedeutet dies: Anerkennen, unterstützen, passende Lernmethoden anbieten. Mit Visualisierungen, Mindmaps, Modellen und Freiräumen für kreative Entfaltung können hochbegabte Kinder ihr Potenzial optimal entfalten.


FAQ – Hochbegabung und Bilderdenken

Hochbegabte verarbeiten Informationen oft in inneren Bildern, Szenen oder räumlichen Mustern statt linear in Worten.

– Starke visuelle Vorstellungskraft
– Bevorzugung von Skizzen, Diagrammen oder Modellen
– Kreative Lösungsansätze und intuitive Problemlösungen

– Schnelles Erfassen komplexer Zusammenhänge
– Kreativität und Innovationskraft
– Verbesserte Problemlösungsfähigkeiten

– Mindmaps, Diagramme, Modelle einsetzen
– Projekte, in denen kreative Lösungen gefragt sind
– Freiräume für visuelles Lernen und Darstellung